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Gebärdensprache

Gebärdensprache ist eine eigenständige Sprache, für die ihre Nutzer, in der Regel Gehörlose, auch schon einmal "schwärmen", wie hier im Bild zu sehen ist.

gebaerdenspracheGehörlose "schwärmen" für ihre Sprache
(so heißt die Gebärde rechts im Bild)

Gebärdensprache

Im Folgenden möchten wir den Unterschied zwischen der Deutschen Gebärdensprache und den lautsprachbegleitenden Gebärden aufzeigen.
Oft werden die beiden Bezeichnungen durch Unkenntnis verwechselt.

Zuerst zu den Unterschieden zwischen der Gebärdensprache und der Lautsprache:

Die gesprochene Sprache wird von Stimmbändern, Zunge, Lippen usw. produziert und akustisch wahrgenommen. Die Gebärdensprache wird von den Händen, den Armen, dem Oberkörper usw. im dreidimensionalen Raum (Gebärdenraum) produziert und visuell aufgenommen. Bei der Lautsprache müssen die Wörter nacheinander zu Sätzen geformt werden. In der Gebärdensprache können mehrere Informationen gleichzeitig in einem Gebärdenzeichen ausgedrückt werden. Im Unterschied zur Lautsprache braucht man in der Gebärdensprache Blickkontakt, sonst bricht die Kommunikation ab.

Voraussetzungen für die visuell ausgerichtete Kommunikation aus der Sicht des Gebärdensprach-Empfängers:

Voraussetzungen für die visuell ausgerichtete KommunikationVoraussetzungen für die visuell ausgerichtete Kommunikation

Wenn man Gebärden aufnimmt, so folgt man mit den Augen nicht jeder Gebärde wie dem Ball in einem Pingpong-Spiel, sondern man schaut ständig auf den Mund und seine Umgebung.Man nimmt sein Gegenüber als Gesamtbild wahr. Im Gegensatz zur Lautsprache bekommt man bei der DGS gleichzeitig mehrere Informationen. Dabei darf ja keine Einzelheit verloren gehen, sonst führt es zwangsweise zu Missverständnissen. Über die Geschichte der Deutschen Gebärdensprache (abgekürzt DGS) etwas zu sagen, ist nicht so einfach, weil es nur wenige Zeugnisse von der Gebärdensprache aus früheren Jahrhunderten gibt. Eines ist jedoch sicher: Die Gebärdensprache gibt es schon seit den ersten Kontakten zwischen Gehörlosen. Die Entwicklung dieser Sprache wurde jedoch durch die oralistische Erziehungs- und Schulmethode unterdrückt. Diese Unterdrückung erreichte ihren Höhepunkt im Mailänder Kongress 1880. Bei diesem Kongress wurde beschlossen, die Gebärdensprache in den Gehörlosenschulen zu verbieten. Die Gehörlosenlehrer nahmen an, dass Gehörlose die Lautsprache nicht richtig lernen können, wenn sie die Gebärdensprache verwenden.

Die Gebärdensprache ist eine ganz außergewöhnliche und vollwertige Sprache. Dies wird von Linguisten seit 30 Jahren weltweit nachgewiesen. Die Gebärdensprache ist eine rein visuelle, lebendige Sprache, die hauptsächlich von Gehörlosen verwendet wird. Sie ist eine natürliche Sprache mit eigenständiger Grammatik, die auf der visuellen Wahrnehmung beruht.

Infoblatt mit Informationen zum Erwerb der Gebärdensprache

Infoblatt mit Informationen zu Gebärdensprachkursen

Bayerisches Institut zur Kommunikationsförderung
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